Sammlung: <transcy>LOOK 2 – last season meet last decade </transcy>

Zwischen dem in Falten gelegten Rückteil des Rocks und dem Hemd mit gekroppten Rücken bleibt die Vorderseite zurückhaltend, wie auch dieses Paar Jil Sander-Pumps. Die Ikone des deutschen Minimalismus kehrte 2012 zu der nach ihr benannten Marke zurück und führte sie zu neuem Glanz. Das Modehaus setzt auf schlichte und klare Designs, gefertigt aus hochwertigen Materialien. Der interessant gestaltete Absatz in Weiß, Gold und Grau weißt Ähnlichkeiten zu einem Podest auf, dass ein Kunstwerk stützt. Nicht weniger beeindruckend: Von vorne schmückt ein goldener Reif den Fuß. Diese Schuhe wurden zwar nicht auf dem Laufsteg gesichtet, kann aber aufgrund der erwähnten Knöchelverzierung auf das Jahr 2018 geschätzt werden. 

Zu guter Letzt ein Mantel von Christian Dior aus der Zeit, als John Galliano dem Haus seine Kreativität zur Verfügung stellte. Dieser wunderschöne Mantel hatte ein Seidenfutter, an dem der Zahn der Zeit genagt hat und das von uns professionell ersetzt worden ist. Dem Design konnte die Zeit dagegen nichts anhaben und es blieb so elegant wie eh und je. Gemessen an einer Zeit bei Dior, die für Opulenz und Extravaganz bekannt war, ist dieses Stück eher zurückhaltend. Sein taillierter Schnitt wird durch zwei aufgesetzte Taschen verstärkt. Die prominent platzierten Abdeckungen der Taschen erinnern an die im Frankreich des 18. Jahrhunderts getragenen Hüftpolster, allerdings in modernisierter und schmeichelhafter Form. Tatsächlich könnte das Stück auch von einem französischen Herrenmantel aus der gleichen Zeit inspiriert sein, denn viele Parallelen zur Zeit Marie Antoinettes sind erkennbar. Um nicht zu weit in die Modegeschichte zurückzublicken: die Knöpfe des hier zu sehenden Mantels können in der Ready-to-Wear-Kollektion des Hauses 2009 gesehen werden, daher wird der Mantel hier von uns auf ebenjene Zeit geschätzt.